Neujahrsimpulse für KomplemenärTherapeut:innen: Ressourcen, Selbstfürsorge und innere Stabilität in Zeiten des Wandels
Liebe IKT-Freundin, lieber IKT-Freund!
Das neue Jahr beginnt, und damit die Möglichkeit, neu auszurichten, was uns stärkt und erfüllt. In der Komplementärtherapie arbeiten wir intensiv mit anderen Menschen und begleiten sie durch Veränderungen, Unsicherheiten und Herausforderungen. Doch wie steht es um unsere eigene Stabilität, um die Pflege unserer Ressourcen? Gerade für uns als Lernende, Berufseinsteigende oder Diplomierte ist es essenziell, die eigene Balance zu finden und zu halten. In diesem Artikel lade ich dich ein, konkrete Schritte zur Ressourcennutzung, Selbstfürsorge und Stabilität zu entdecken – mit Inspiration für deine persönliche Praxis.
Ressourcen: Der Schatz, der in uns liegt
Ressourcen sind die unsichtbaren Schätze, die uns Kraft und Stabilität geben. Sie zeigen sich in unseren Fähigkeiten, Beziehungen, positiven Erinnerungen und den kleinen Dingen, die uns Freude bereiten. In der hektischen Realität des Alltags – zwischen Klientenarbeit, Lernen und persönlichem Leben – vergessen wir jedoch oft, aktiv auf unsere Ressourcen zurückzugreifen.
Wie identifiziere ich meine Ressourcen?- Inventar der eigenen Stärken: Nimm dir einen Moment und schreibe dir auf, was du an dir schätzt. Welche Fähigkeiten oder Qualitäten helfen dir, Herausforderungen zu meistern? Sind es Geduld, Kreativität oder deine Fähigkeit, dich schnell an Neues anzupassen?
- Ressourcen in der Natur: Wann warst du das letzte Mal bewusst draussen? Ein Spaziergang im Wald, das Lauschen eines plätschernden Bachs oder das Beobachten eines Vogelschwarms können wertvolle Energiequellen sein.
- Verbindung zu Menschen: Welche Beziehungen pflegst du? Wer gibt dir ein Gefühl von Sicherheit oder inspiriert dich?
- Umsetzungsideen:
- Ressourcen-Tagebuch: Führe täglich eine kurze Liste: Was hat mich heute gestärkt? Dies hilft, einen Fokus auf Positives zu lenken.
- Symbolische Anker: Platziere Gegenstände, die deine Ressourcen symbolisieren, an sichtbare Orte – etwa ein Stein, der Ruhe symbolisiert, oder ein Foto, das an einen erfüllenden Moment erinnert.
Selbstfürsorge: Die Basis der therapeutischen Arbeit
Nach den Ressourcen kommen wir zu einem weiteren bedeutungsvollen Baustein der therapeutischen Arbeit: der Selbstfürsorge. Selbstfürsorge ist mehr als ein gelegentliches Entspannungsbad – es ist ein bewusster Lebensstil, der auf nachhaltiger Erholung und dem achtsamen Umgang mit den eigenen Bedürfnissen beruht. In der Komplementärtherapie begleiten wir Menschen oft durch intensive Prozesse. Umso wichtiger ist es, dass wir uns selbst nähren und stabilisieren. Selbstfürsorge bedeutet, die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen, um langfristig kraftvoll und präsent sein zu können.
Praktische Schritte zur Selbstfürsorge:- Achtsame Pausen: Plane dir feste Zeiten ein, in denen du bewusst abschaltest – auch während eines hektischen Tages. Fünf Minuten tiefer Atem können Wunder wirken.
- Nein sagen lernen: Reflektiere, wo du dich vielleicht zu sehr verausgabst. Was kannst du delegieren oder streichen, um mehr Raum für dich selbst zu schaffen?
- Körperliche Gesundheit: Wie steht es um deine Bewegung, Ernährung und deinen Schlaf? Diese scheinbar «selbstverständlichen» Faktoren sind oft die Wichtigsten, deren Beobachtung und Anpassung wir unseren Klienten empfehlen.
- Mini-Rituale: Starte den Tag mit einer kleinen Selbstfürsorgepraxis – sei es eine Yoga-Übung, eine Tasse Tee in Stille oder ein paar bewusste Atemzüge.
- Selbstfürsorge-Check-in: Frage dich täglich: «Was brauche ich heute, um mich gut zu fühlen?». Setze diese Erkenntnis konkret um.
Innere Stabilität: Standfest bleiben im Wandel
- Achtsamkeitspraxis: Durch regelmässige Meditation oder achtsames Atmen lernst du, dich auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren. Das reduziert Stress und stärkt deine Resilienz.
- Selbstreflexion: Schreibe über deine Gefühle und Gedanken. Journaling kann helfen, Klarheit zu gewinnen und deine innere Stimme wieder besser wahrzunehmen.
- Routinen schaffen: Ein fester Tages- oder Wochenablauf gibt Struktur und Sicherheit, besonders in unsicheren Zeiten.
- Visualisierung: Stelle dir regelmässig vor, wie du fest wie ein Baum in der Erde verwurzelt bist. Diese mentale Übung stärkt das Gefühl von Stabilität.
- Resilienz stärken durch Perspektivenwechsel: Übe dich, auch in schwierigen Situationen die Potentiale und Möglichkeiten zu sehen. Frage dich: «Was kann ich aus dieser Situation wertvolles mitnehmen?»
Einladungen zum Umsetzen im neuen Jahr
- Setze Prioritäten: Welche der genannten Aspekte möchtest du als erstes verwirklichen? Vielleicht startest du mit einer Ressourcen-Übung oder einem neuen Selbstfürsorge-Ritual.
- Monatliche Reflexion: Nimm dir am Ende jedes Monats 15 Minuten Zeit, um deine Fortschritte zu reflektieren: Was hat dir Stabilität und Freude gebracht? Wo möchtest du weiter ansetzen?
- Community stärken: Tausche dich mit Kolleginnen und Kollegen aus. Oft inspiriert der Blick auf die Ansätze anderer, die eigene Selbstfürsorge zu bereichern.
Das neue Jahr ist ein Geschenk – ein weisses Blatt, das du mit deinen Ressourcen, deiner Selbstfürsorge und inneren Stabilität füllen kannst. Nutze diesen Start, um bewusst die Grundsteine für ein erfüllendes Jahr zu legen, in dem du nicht nur für andere da bist, sondern auch dich selbst nährst und strahlen lässt.
Ich wünsche dir ein Jahr voller Energie, Balance und Inspiration – für dich selbst und für deine therapeutische Arbeit und Begleitung der Menschen hin zur individuellen Gesundheit.
Claudia Per
Schulleitung